Eiskalte Versuche by Sharon Sala

Eiskalte Versuche by Sharon Sala

Autor:Sharon Sala [Sala, Sharon]
Die sprache: deu
Format: mobi
ISBN: 9783899411812
Herausgeber: Cora-Verlag
veröffentlicht: 2005-03-15T09:19:43+00:00


10. KAPITEL

I sabella stand schon am Empfangstresen und begrüßte neue Gäste, als David den Restaurantbereich verließ. Thomas und Jasper waren im Saal geblieben. Sie wollten später einen Bekannten in Braden besuchen. John und Rufus hatten sich an Davids Fersen geheftet. Die beiden alten Männer steckten ihre Köpfe zusammen und unterhielten sich angeregt beim Gehen. Mit seiner mageren schlaksigen Gestalt stellte John Michaels das Gegenteil des breitschultrigen, hoch gewachsenen Rufus dar. Samuel Abbott hatte das Paar oft liebevoll als Zweitausgabe von Laurel und Hardy bezeichnet.

Isabella sah die drei Männer herannahen und zog den Kopf ein. Eine Fortsetzung des unangenehmen Verhörs durch Onkel David war das Letzte, was sie sich wünschte.

„Miss?“

Rasch wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Paar zu, das gerade eincheckte.

„Tut mir Leid, Mr. Silvia. Worum ging es?“

„Hätten Sie ein Telefonbuch, das Sie uns leihen könnten?“ wiederholte Leonardo seine Frage. „Ich muss die Nummer der White Mountain Fertility Clinic heraussuchen. Wir haben dort heute Nachmittag einen Termin. Ich möchte mich noch einmal über die genaue Uhrzeit vergewissern.“

„In Ihrem Zimmer liegt ein Telefonbuch. Aber ich weiß die Nummer auswendig: 555-1212.“

„Sind Sie sicher?“ fragte Leonardo.

Isabella lächelte. „Ich habe dort, so lange ich zurückdenken kann, fast jeden Tag angerufen.“

Maria Silvia beugte sich über den Tresen nach vorn und bedachte Isabella mit einem warmherzigen Blick.

„Versuchen Sie auch, ein Kind zu bekommen?“

„Nein, mein Vater, Dr. Samuel Abbott, hat die Klinik gegründet.“

Marias Augen wurden groß. „Ach! Dann müssen Sie sehr stolz auf ihn sein, dass er sein Leben der Aufgabe widmet, Paaren wie Leonardo und mir zu helfen.“

„Ja. Ich war immer sehr stolz auf meinen Vater. Leider ist er kürzlich verstorben.“

Marias wurde blass, dann sagte sie kaum hörbar: „Um Gottes willen … Sind wir zu spät gekommen?“

„Nein, nein“, beeilte Isabella sich zu erklären, als sie den Ausdruck des Entsetzens auf dem Gesicht der kleinen Frau sah, „deshalb habe ich das nicht gesagt. Die Klinik gibt es noch. Sie wird von einem kompetenten Ärzteteam weitergeführt.“ Sie winkte ihren Onkel zum Empfang, damit er die Frau beruhigen konnte, bevor sie einen hysterischen Anfall erlitt. „Onkel David, darf ich dir Maria und Leonardo Silvia vorstellen. Sie haben einen Termin in der Klinik. Genauer gesagt, heute Nachmittag. Mrs. Silvia, das ist Dr. Schultz. Er ist auch einer der Klinikgründer.“

David Schultz sah die Verzweiflung im Gesicht der Frau und fasste sanft ihre Hand.

„Maria Silvia, richtig?“

Sie nickte eifrig, doch ihr Herz pochte noch immer sehr unregelmäßig.

„Ja, Doktor. Ich bin Maria Silvia. Und das ist mein Ehemann Leonardo. Können Sie uns helfen, ein Kind zu bekommen?“

David lächelte. „Wir können es auf jeden Fall versuchen.“

Sie entspannte sich leicht. „Oh … der Versuch wird erfolgreich sein. Ich weiß es.“

Es war gut zu hören, wie groß ihr Vertrauen in seine ärztliche Kunst war, doch David befürchtete, dass sie nicht weniger als ein Wunder erwartete. Er wollte Mrs. Silvia die Hoffnung nicht nehmen, hielt es aber für richtig, sie etwas zu dämpfen.

„Ich verspreche Ihnen, wir werden alles Menschenmögliche tun und dazu ein paar Gebete gen Himmel schicken. Dann entscheidet eine höhere Macht.“

Marias Lächeln wurde klarer. „Ich habe schon so oft zu Gott gebetet.



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